Mag. Romi Sedlacek Rosemarie
lebensthemen
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Psyche und Körper: Trennung oder Einheit?

Körper, Geist, Seele sind grundsätzlich eine untrennbare Einheit. Im westlichen Weltbild hat sich dennoch eine Spaltung etabliert, die auf das mechanistische Weltbild der Aufklärung zurückgeht. 

Auf der einen Seite der Verstand (Gehirn) auf der anderen Seite alles „Körperliche“. Was sagte der „Kopf“ jener Epoche, Rene Descartes? Cogito ergo sum! Ich denke, also bin ich! Den Körper hielt er nicht für erwähnenswert. Während andere Kulturen (z.B. indigene Kulturen, aber auch die großen Meditationstraditionen des Ostens) diese Trennung nicht kennen, ändert sich dies langsam auch in der modernen westlichen Welt.

Im Blickpunkt von psychologischer Forschung stand vor allem die Wirkung der Psyche auf den Körper (griech. Soma), beschrieben durch den Fachbegriff Psychosomatik. Zu dieser Wirkungsrichtung ein einfaches Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie erhalten die Nachricht, eine Riesensumme im Lotto gewonnen zu haben. Wie in den Werbespots der Lotterien werden sie
hüpfen, lachen, kreischen,... freudige Empfindungen haben. Kurz: Sie werden körperlich reagieren. Analog dazu wirken auch traurige Nachrichten, etwa der Tod eines geliebten Menschen: Wir fühlen uns niedergezogen, lassen alles hängen, unser Antrieb ist reduziert,...

Zum Einfluss der Psyche auf den Körper gab es bereits in den 80er Jahren eine spannende Untersuchung der Sozialpsychologen Glenn E.Weisfeld und Jody M.Beresford (1982) in Amerika.
Sie filmten Collegestudenten beim Verlassen des Prüfungssaales und stellten fest, dass sich das Prüfungsergebnis direkt in der Körperhaltung niederschlägt. Studenten mit ausgezeichnetem Abschluss zeigten eine deutlich aufrechtere Haltung als solche mit negativen Beurteilungen.

Beresford

Links die Studenten mit sehr guten Noten, ganz rechts jene mit negativer Beurteilung.

Wie sieht es nun umgekehrt aus? Könnte es sein, dass auch der Körper eine Wirkung auf die Psyche ausübt. Die Antwort ist eindeutig: ja! Obwohl es auch diesbezüglich eine Vielzahl an wissenschaftlichen Untersuchungen und spannenden Experimenten gibt, rückt diese Einflussrichtung erst in den letzten Jahren vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit. Eines von vielen aussagekräftigen Experimenten stammt von Psychologin Sabine Stepper (1992).

Psychologische Experimente verwenden zumeist sogenannte „Coverstories“, die den eigentlichen Untersuchungsgrund „versteckten. Das macht man, um zu vermeiden, dass die Versuchsergebnisse durch die Annahmen der Teilnehmerinnen verzerrt werden. Unter der Coverstory „Testung der Ergonomie von Arbeitsmöbel“ teilte Sabine Stepper zwei Versuchsgruppen ein. Eine erhielt pro Person einen Schreibtisch, dessen Verwendung eine gebückte Haltung erforderte, während die zweite Gruppe Tische zugewiesen bekam, in der man nur in aufrechter Haltung sitzen konnte. Dann wurden an diesen Tischen gearbeitet.

Stepper

Gebückte und aufrechte Arbeitshaltungen.

Nach einiger Zeit erhielten alle VersuchsteilnehmerInnen ein fiktives Lob. Man sagte Ihnen, sie hätten im Intelligenztest, der vor der Testung der Möbel durchgeführt worden war, besonders gut abgeschnitten. Schlussendlich wollte man wissen, wie stolz sie über dieses Lob waren. Sie sollten das Ausmaß Ihres Stolzes auf einer 10-Punkte-Skala eintragen.

Was zeigte sich? Jene Personen, die zuvor in aufrechter Haltung gearbeitet haben, haben sich wesentlich „stolzer“ gefühlt, als die gekrümmt arbeitenden TeilnehmerInnen.

Die Wirkung des Körpers auf unsere psychische Befindlichkeit wurde in diesem wie in vielen anderen Experimenten wissenschaftlich belegt. Für professionelle SchauspielerInnen ist dies keine neue Erkenntnis, denn für die Erarbeitung von Rollen nehmen Sie im vorfeld ganz gezielt bestimmte Körperhaltungen ein: das Gefühl, die Ausstrahlung folgt der Körperhaltung.

Auch unsere Alltagssprache liefert Hinweise: „Kopf hoch“ sagt man jemanden, der gerade eine schwere Zeit durchmacht. Bei schweren Krisen und psychischen Erkrankungen nützt dies natürlich nichts, aber grundsätzlich führt die „Kopf-Hoch-Haltung“ dazu, dass der Körper dem Gehirn Stärke, Zuversicht, Selbstbewusstsein signalisiert, was dieses wiederum umgekehrt verstärkt.

Besonders effzient: Lächeln. Die feine Muskulatur in unseren Mundwinkeln hat nämlich einen besonders „heißen“ Draht zu unserem Gehirn und wenn Sie lächeln, teilen diese Muskeln Ihrem Gehirn mit, dass Sie das Leben gut finden, positiv gestimmt sind, Freude haben. Ihr Gehirn verstärkt dies wiederum.

Eine befreundete Tänzerin meint dazu, dass die Erarbeitung schwieriger Choreographien leichter gelingt, wenn die Tänzer und Tänzerinnen dabei lächeln....

Probieren Sie es aus. smiley

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Lächeln verstärkt Optimismus und Lebensfreude.

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